Schlagwort: RX 9070 XT

  • Woche 10/2025 – Sondervermögen und neue GPUs

    Innenpolitik

    Sondervermögen

    Aus den ersten Gesprächen zwischen CDU und SPD ergeben sich zwei geplante Sondervermögen: 400 Milliarden Euro für Verteidigung und 500 Milliarden Euro für Infrastruktur. Diese Sondervermögen sollen noch mit dem aktuellen Bundestag verabschiedet werden, da diese Grundgesetzänderungen erfordern und diese eine 2/3-Mehrheit benötigen, die im neuen Bundestag aufgrund der wahrscheinlichen Vetos von AfD und Linkspartei sehr schwer zu erreichen sind.

    Später wird das Paket nochmals weiter konkretisiert:

    • Infrastruktur-Paket: 500 Milliarden Euro über 10 Jahre
    • Schuldenbremse für Länder lockern (100 Milliarden Euro)
    • Verteidigungskosten werden nur zu 1 Prozent vom BIP im Haushalt angerechnet (etwa 44 Milliarden Euro). Alles darüber hinaus wird auf Kredit finanziert.

    Der designierte Kanzler Friedrich Merz betont, dass der Verteidigungshaushalt zukünftig unlimitiert ist – „whatever it takes“. Ursprünglich war von 400 Milliarden ausgegangen worden. Mit nur 44 Milliarden Euro für Verteidigung aus dem Haushalt bleibt jedoch viel Geld übrig für andere Projekte. Hierbei müssen noch die Grünen überzeugt werden. Im Bundestag wird am 18.03. abgestimmt und im Bundesrat am 21.03.

    SPD und Union einigen sich am Samstag Abend auf ein Sondierungspapier mit sehr vielen zu begrüßenden Ideen für die Bereiche Wirtschaft, Finanzen und Migration.

    Die EU möchte 800 Milliarden in Verteidigung investieren. Der Gipfel beginnt am Donnerstag.

    Kritik am Sondervermögen

    Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisiert diese Vorschläge sehr – sie verhindern notwendige Reformen. Ökonom Lars Feld kritisiert, dass damit die Schuldenbremse quasi gefallen ist und Deutschland damit das AAA-Rating verlieren könnte. Bei BTO wird beschrieben, dass jährliche Kosten von 250-300 Milliarden (etwa 3,5% des BIP) notwendig sind. Zschäpitz kritisiert im WELT-Podcast, dass dadurch nur Inflation in den Bereichen entsteht und die Kapitalallokation die falschen Signale für den Markt setzt und der Staat weiterhin nicht lernt, mit Ressourcen effizient zu haushalten. Das bezieht sich auf das Sondervermögen für Infrastruktur – beim Teil für Verteidigung ist er dabei. Poschardt fühlt sich von der CDU verraten – wo nun quasi 90% der SPD-Forderungen erfüllt wurden. Bleibt zu hoffen, dass die CDU damit genug Spielraum bekommt, um die eigenen Interessen bei den Strukturreformen umzusetzen. Deutsche Staatsanleihen steigen um 0,3% und damit so stark wie seit 3 Jahren nicht mehr. Der Bund der Steuerzahler bemängelt: Sondervermögen zahlt nur die junge Generation, hohe Zinszahlungen und keine Reformbereitschaft. Man wolle bequem durch die Krise und verschiebt die eigentlichen Probleme in die Zukunft. Zudem wird vor Inflation gewarnt (u.a. im Aktionär)

    Außenpolitik

    Trump hält am 04.03. die Rede an die Nation und betont, die USA zu neuer Stärke zu führen. Die disruptiven Veränderungen werden kurzfristig zu gewissen Verwerfungen führen. Es wird erst schmerzvoll werden bevor es besser wird, wie Elon Musk betont. Derweil hat der US-Aktienmarkt alle Zugewinne seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump wieder abgebaut. Alle Indikatoren sind momentan klar negativ (bspw. der Einkaufsmanagerindex).

    Restriktierte Nvidia Chips landen weiterhin sehr stark in China. Das Wall Street Journal meldet, dass 19 Prozent der Verkäufe in Singapur landen, obwohl dort nur sehr wenige Datacenter sind. Es wird davon ausgegangen, dass Singapur hier nur als Zwischenhändler für China agiert.

    Trump verdoppelt am Dienstag die Zölle auf 20% und Zölle auf Kanada und Mexiko treten in Kraft.

    Technik

    Die RTX 5070 Ti und 50701 von Nvidia erscheinen diese Woche, genauso wie die AMD RX 9070 XT und 90702. Die 5070 scheint wegen des hohen Preises von 649 Euro und nur 12GB Speicher unattraktiv und die 5070 TI als 16GB Modell ist mit einer UVP  von 879 Euro ebenfalls unattraktiv. Zwischen 9070 XT und 9070 liegen nur etwa 60€, aber über 12% Leistung. 16GB und 7900 XT-Leistung – bei Raytracing sogar noch mehr – gibt es bereits ab 689 Euro UVP und die 9070 immerhin ab 629 Euro UVP. Das ist ein echtes Verkaufsargument.

    9070XT und 9070 haben deutlich weniger Compute Units (56 und weniger) als die 7900 XT (84) und kommen auf die gleiche Leistung bei deutlich weniger Verbrauch. Hier zeigen sich die großen Effizienzvorteile von RDNA4 auf RDNA3. In WQHD mit 144 Hz hat die 9070 mit 90 Watt deutlich weniger Energiebedarf als die 5070 (150 Watt). Die neuen AMD Grafikkarten sind mit 28 dB bis 30 dB (jeweils Sapphire Custom Design) super leise. Sapphire leistet da seit Generationen super Arbeit. Nvidia GPUs sind ziemlich laut – vermutlich handelt es sich um einen Hotspot, der die Drehzahl des Lüfters ansteigen lässt.

    AMD hat bei den KI-Upscalern deutlich aufgeholt3. FSR4 ist deutlich besser in Qualität und Performance als FSR3.1 und zeigt insbesondere bei kleinen, beweglichen Strukturen wie fliegenden Blättern keine Schlieren mehr. FSR4 hat auch DLSS3 von Nvidia in beiden Bereichen überholt und liegt insbesondere bei der Qualität deutlich vorne. Bei DLSS4 liegt Nvidia bei der Bildrate noch deutlich vorne und bei der Bildqualität herrscht nahezu Gleichstand.

    Bitcoin

    Für den Freitag wurde ein Krypto-Gipfel im Weißen Haus angekündigt. Entgegen der Vermutungen der Analysten wurde die Strategic Bitcoin Reserve nicht am Crypto Summit, sondern bereits in der Nacht zum Freitag durch US-Präsident Trump verkündet. Die 200.000 beschlagnahmten Bitcoin werden in die Reserve überführt und neue Bitcoin sollen Steuerzahler-neutral erworben werden. Dies betont der Krypto-Zar David Sachs auch noch einmal im All-In podcast. Scott Bessent und weitere Akteure sind dafür zuständig, entsprechende Wege zu finden. Altcoins als Betrugsgeschäften werden in einen Stockpile überführt und in Zukunft abverkauft. Aus Bitcoiner-Sicht sind die genannten Vorschläge sehr vernünftig. Michael Saylor empfiehlt, mindestens eine Millionen Bitcoin zu erwerben. Der Crypto Summit, zudem unter anderem Saylor (Strategy), Brian Armstrong (Coinbase) und David Bailey (Bitcoin Magazine) geladen waren, ging weitestgehend ereignislos vonstatten.

    1. https://www.computerbase.de/artikel/grafikkarten/nvidia-geforce-rtx-5070-test.91530/ ↩︎
    2. https://www.computerbase.de/artikel/grafikkarten/amd-radeon-rx-9070-xt-rx-9070-test.91578/ ↩︎
    3. https://www.computerbase.de/artikel/grafikkarten/amd-fsr-4-fsr-3-1-dlss-4-dlss-3-vergleich.91650/ ↩︎
  • Woche 09/2025 – BTW, Eklat, Krypto-Reserve

    Die Woche nach der Bundestagswahl ist geprägt von Wahlanalysen und personellen Konsequenzen. In den USA kommt es zum Eklat im Weißen Haus zwischen Trump und Selenskyj und auf den Kapitalmärkten macht sich erste Panik breit. Die Krypto-Märkte erholen sich nach der Ankündigung einer Krypto-Reserve zum Wochenabschluss sehr gut.

    Bundestagswahl 2025

    Personelle Konsequenzen

    Olaf Scholz zeigte bereits wenig überraschend, dass er unter einem Kabinett Merz nicht regieren möchte. Robert Habeck (Grüne) kündigte an, zukünftig keine wichtige Funktion mehr in der Partei begleiten zu wollen. Eine Petition, die sich weiterhin hohe Verantwortung des Politikers wünscht, hat inzwischen mehr als 350.000 Unterzeichner. Gabor Steingart bekräftigt die Fähigkeiten Habecks, unterstreicht jedoch auch, dass er nie mehr wieder Wirtschaftsminister werden sollte und die Schuld am Scheitern der eigenen Politik und des Wahlkampfs nicht Friedrich Merz in die Schuhe schieben kann.

    Nach dem Wahlergebnis herrscht Katerstimmung bei FDP und BSW. Kubicki äußerte bei Lanz, dass er sich seinen Abschied nach 35 Jahren anders vorgestellt hat und es nach dem Rücktritt Lindners auch niemanden gebe, der die Lücke schließen kann – zumal andere Größen wie Vogel, Kuhle und Strack-Watzinger nicht mehr zur Verfügung stehen. Kubicki und Strack-Zimmermann wären keine wirklichen Beispiele für einen Neuanfang in der Partei. Lars Klingbeil (SPD) sichert sich neben dem Parteivorsitz nun auch den Fraktionsvorsitz von Rolf Mützenisch (SPD), wobei er schon als Kandidat als Finanzminister gehandelt wird. CDU und SPD möchten sich vor den anstehenden Koalitionsverhandlungen bereits in Stellung bringen und geben in Statements ihre Standpunkte ab, um sich teuer zu verkaufen. Am Ende wissen jedoch beide, dass es zu dieser Koalition kommen muss und es auch besser laufen muss als bei der Ampel, wenn man die Ambitionen der AfD, bei der nächsten Wahl 2029 (oder früher) die stärkste Partei sein zu wollen, verhindern möchte.

    Wahlanalyse

    Insbesondere bei Jungwählern bis 25 erreichen SPD und CDU desaströse Werte – dort liegen mit Linkspartei und AfD die Ränder klar vorne. Generell müssen sich die Wahlverlierer SPD und FDP fragen, ob die Ausrichtung der Partei und das Personal noch richtig sind. Bei Lanz vom 25. Februar 2025 wurde besprochen, dass die SPD sich hinterfragen müsste, da sie insbesondere unter Arbeitern und Arbeitslosen und in strukturschwachen Regionen und großen Städten wie Gelsenkirchen sehr stark an die AfD verloren hat – Stichwort Bürgergeld und Migration. Insbesondere in Ostdeutschland ist der Anteil an Zugewanderten in den letzten Jahren um ein Vielfaches höher angestiegen als im Westen (wenn auch absolut weiterhin wesentlich niedriger). Linnemann (CDU) spricht gegenüber Türmer (Josos) an, dass Migration notwendig ist, aber die illegale Migration gestoppt werden müsse – ein ganz anderer Sound, als ihn Merz noch wenige Wochen vorher beim Fünf-Punkte-Plan geäußert hat. Die Anwesenden sind sich einig, dass die Probleme zu lösen sind, und stimmen mit der Gesellschaft überein, dass Migranten arbeiten müssen – seit Jahren ein Punkt, der nicht angepackt wird, wie Lanz erwidert. Anwesende Journalisten wie Gabor Steingart (The Pioneer) regen bei Maischberger dazu an, zur Lösung des Migrationsproblems andere Länder wie Dänemark, aber auch Frankreich und England zu besuchen.

    Bei Lage der Nation wird angesprochen, dass Femizide – also Männer, die ihre Partnerin umbringen – ebenfalls ein Problem sind, welches aber nicht beachtet wird. Ich halte es für sehr notwendig, dass hier ganz klar zwischen Taten im öffentlichen Raum und solchen im privaten Raum unterschieden werden muss. Natürlich sind Femizide schlimm genug und es muss etwas dagegen getan werden – jedoch stellt dies keine Gefahr für die Öffentlichkeit dar.

    Weg vom Wohlfühlstaat mit guten Reformen

    Während der Merkel-Ära ging die CDU nach links und unterschrieb das SPD-Wahlprogramm als Koalitionsvertrag, wie Anne Hähnig (Zeit) deutlich macht. Dies habe ich schon von vielen Journalisten gehört und kann mich da uneingeschränkt anschließen. Nun wird sich zeigen, ob die CDU diesmal wirklich anders vorgehen kann. Bei Maischberger äußerte der frühere Minister Sigmar Gabriel (SPD), dass die SPD sich darauf berufen müsste, den Sozialstaat wirklich weiterzuentwickeln, da dieser zu einem Wohlfühlstaat verkommen ist. Man sollte richtige Entscheidungen treffen und nicht darauf achten, wem sie zuspielen. Absolut auch meine Meinung. Grundrechenarten widersprechen einem immer höheren Leistungsversprechen durch den Staat und mehr Unterstützung der Ukraine bei gleichzeitiger Konstanz der Steuersätze. Mit höherer Effizienz in der Verwaltung wäre dies zum Teil durchaus möglich meiner Meinung nach. Gabriel empfielt „Economy First“. Europäische Länder müssen eine gemeinsame Linie auf militärischer und wirtschaftlicher Ebene finden.

    Schuldenbremse & Sondervermögen

    Mit der Diskussion über die Schuldenbremse bahnt sich ein erstes Thema bis zum Start der möglichen neuen Regierung im April an. Es geht um ein neues Sondervermögen für die Bundeswehr im Umfang von 200 Milliarden Euro – also Sonderschulden am Haushalt vorbei. Dafür bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit, die im neuen Bundestag jedoch nur mit den Stimmen der AfD erreichbar wäre, wenn man nicht jedes Jahr eine Notlage erklärt. Im Wahlkampf hatte sich Merz noch neutral dem Thema Schuldenbremse gegenüber geäußert.

    Kleine Anfrage zu NGOs

    Zudem erzürnt eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion im Bundestag mit 551 Fragen zur Verwendung der Steuergelder bei NGOs die Gemüter. Die Einen unterstreichen, dass diese Gelder die Demokratie fördern und die Anfrage bereits Anzeichen für russische, autoritäre Verhältnisse sind, während sich andere auf die Seite schlagen, dass die Gelder nur gemeinnützigen Organisationen ohne klaren politischen Einschlag zukommen dürfen und damit die Neutralität gewahrt sein muss. Ich sehe es sehr ähnlich wie die Skeptiker und bin, was die Verwendung von Steuergeldern angeht, immer für absolute Transparenz.

    Start der Koalitionsverhandlungen

    Am Freitag, den 28. Februar 2025, begannen die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU. Erste Rückmeldungen waren soweit positiv.

    Außenpolitik

    Nachtrag zur Rede von JD Vance

    Die Rede von JD Vance hallte ebenfalls noch einmal in vielen Sendungen nach. Die USA argumentiert, man finanziere als US-Bürger nicht mehr die europäische Sicherheit – ein richtiges Argument, wie ich finde. Aus meiner Sicht möchte die USA vor allem starke Partner, auf die sie sich verlassen können. Das zeigen auch die Auftritte mit den Präsidenten anderer Nationen wie Japan und Indien. Steingart empfiehlt, keine Trump-Panik zu verbreiten und stimmt Vance dahingehend zu, dass einige Bürger das Gefühl haben, kein Gehör mehr für ihre Probleme zu erhalten. Pilawa ist verwundert, dass sich Europa nicht auf die zweite Amtszeit von Trump vorbereitet hat.

    Eklat im Weißen Haus zwischen Selenskyj und Trump – Frieden & Rohstoffdeal scheitern

    Am 28.02.2025 fand das Gespräch vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit US-Präsident Trump und Vize Vance im Weißen Haus statt, um den Rohstoffdeal abzuschließen. Nach 30 ruhigen Minuten eskalierte das Gespräch mehr und mehr. 10 Minuten lang behandelte Trump Selenskyj wie einen Schuljungen und beschuldigte ihn, einen dritten Weltkrieg zu provozieren und sich nicht sonderlich dankbar gegenüber der USA zu zeigen, die bisher über 350 Milliarden Dollar an Unterstützung geleistet hat. Die Ukraine selbst spricht nur von 100 Milliarden – vermutlich aufgrund unterschiedlicher Definitionen. Selenskyj hatte zuvor ein paar kleinere Provokationen in Richtung Trump ausgerufen, die in den Medien weitestgehend untergegangen sind. Sein Ziel war es, neben dem Rohstoffabkommen und dem Frieden im Land auch Sicherheitsgarantien von den USA zu erhalten. Viele haben nur die letzten 10 Minuten gesehen und interpretieren, Trump hätte das einstudiert. Nach diesem Eklat im Weißen Haus wurde das Treffen abgebrochen. In Bezug auf die Auswirkungen herrscht die Meinung vor, die EU hätte die USA als Verbündeten verloren. Einige Stimmen auf X werfen Selenskyj vor, den sicher geglaubten Frieden durch das eigene Ego und eine schlechte Vorbereitung verspielt zu haben.

    Viele sehen hier nun das Bündnis zwischen USA und Europa als endgültig gescheitert und fordern, dass sich die EU nun endlich selbst aufstelle – nachdem man dies 25 Jahre nicht getan hat. Dies wird sehr teuer werden und bedarf eines hohen Verteidigungsetats. 700 Milliarden Euro stehen aus Brüssel im Raum.

    Finanzen

    Disclaimer: Dies ist keine Anlageberatung.

    Bitcoin

    Diese Woche herrscht eine große Korrektur an den Börsen. Der NASDAQ korrigiert um über 5 Prozent und Bitcoin rauscht ab auf zwischenzeitlich knapp 78.000 Dollar (ca. 20 Prozent). Strategy fällt um etwa 35 Prozent auf 220 Dollar und Metaplanet, die in der Woche zuvor für April einen 10:1 Aktiensplit ankündigten, fällt um 50 Prozent auf 21 Dollar. Altcoins korrigieren sogar noch stärker. Der Fear  & Greed-Index liegt inzwischen nur noch bei 10 – so tief, wie seit dem FTX-Crash nicht mehr, als wir bei 16.000 Dollar standen. Auch die großen Aktienindizes sind aktuell so bearish wie seit den absoluten Bärenmarkt-Tiefs nicht mehr (Fear & Greed: 20). Wir sind aktuell etwa 25 Prozent vom Allzeithoch (108.000 Dollar) entfernt. Solange der Bitcoin über 73.000 Dollar bleibt, ist der Aufwärtstrend weiter intakt. Apropos FTX: Die Korrektur habe ich genutzt, um die wenige Tage zuvor zurückerhaltenen Gelder aus der FTX-Insolvenz zu investieren.

    Am 02. März 2025 kündigt Trump eine Krypto-Reserve an. Neben Solana, XRP und Cardano sollen hier vor allem Ethereum und Bitcoin als Hauptwährungen agieren. Bitcoin steigt in wenigen Stunden von 85,000 Dollar auf zwischenzeitlich 95,000 Dollar (+12 Prozent), Solana teilweise um 20 Prozent. Sehr ungewöhnlich für einen Sonntag. Roman Reher (Der Blocktrainer) äußert bereits die Vermutung, dass Trump die Krypto-Industrie seinem Versprechen einer auch kurzfristig blühenden Zukunft näherbringen möchte und sein Bedauern darüber, dass viele Altcoin-Projekte im Oval Office lobbyieren.

    Quartalsergebnisse Nvidia

    Nvidia erreicht in Q4/2024 einen Umsatz von 39 Milliarden Dollar – ein Plus von 78% zum Vorjahresquartal. Die neue Chip-Generation Blackwell wurde mit einem Umsatz von 11 Milliarden Dollar eingeführt, was einen Rekord für eine neue Produktgeneration darstellt. Die Aussichten sind weiter rosig. Die Gewinnmarge liegt bei über 70 Prozent.

    Aktienmarkt, Bundesbank und Einsparpotenziale der Krankenkassen

    Deffner & Zschäpitz sprechen in ihrem Podcast über gemeinsame europäische Schulden als Alternative zur Lockerung der Schuldenbremse. Aktuell ist zudem der Buffet-Indikator – also das Verhältnis zwischen Aktienbewertungen im S&P 500 und der Wirtschaftsleistung – sehr hoch und die Aktien entsprechend überbewertet. Buffett hat bei Berkshire Hathaway aktuell einen Cash-Bestand von 350 Milliarden Dollar. Der japanische Index hat aktuell eine günstige Bewertung und die Bundesbank hat trotz stark angestiegenem Goldpreis ein großes Defizit – das erste Defizit seit 1979 und mit 19,2 Milliarden Euro auch das höchste Defizit jemals, wie Daniel Stelter bei Börse online betont. Es gibt kein „Free Lunch“ in der Geldpolitik und die Euro-Krise wurde nur über die EZB kaschiert, aber nicht gelöst. Vermögensvernichtung ist vorprogrammiert. Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Andere strukturelle riesige Herausforderungen wie Rente, Gesundheit und Pflege werden ebenfalls nicht angegangen, sondern nur sehr rudimentär gelöst. Riesige Kosten in Krankenhäuser durch sehr unnötige Operationen, da die Krankenhäuser Überkapazitäten auslasten müssen. McKinsey geht von über 40 Milliarden Euro an Einsparpotential aus – etwa 20 Prozent der Gesamtkosten. Politik traut sich nicht. Unnötige Kosten vermeiden und Potenziale heben – dadurch deutlich bessere Versorgung zu gleichen oder geringeren Kosten möglich.

    Gedanken zur Schulden-Union

    Stelter und Poschardt reden in Ihrem Podcast Make Economy Great Again über die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen der EU. Frankreich hat den Schuldenstand in den letzten 15 Jahren verdoppelt, während Deutschland als mit Abstand größter Netto-Einzahler stabil blieb. Ein wirtschaftlich schwaches Deutschland gefährdet damit die EU und den Euro. Italien hält lieber die Steuern niedrig und holt sich das Geld von der EU. Eine gemeinsame Schulden-Union bis zu einem Stand von 100 Prozent wäre denkbar, wenn man dafür keine Bailouts macht – Staaten also bei Zahlungsunfähigkeit dann nicht mehr gerettet werden und aus dem Euro (und der EU) ausscheiden oder sich zumindest komplett neu aufstellen müssen. In einer Schulden-Union wäre es sehr fahrlässig, wenn Deutschland alleine diszipliniert bleibt – noch mehr, als ohnehin schon. China und USA stecken viel mehr Geld in Bildung und Forschung. Eine Auswertung des Australien Strategic Policy Institutes ergab, dass bei 44 Schlüsseltechnologien in 37 Fällen China führt (davon 25 mal uneinholbar) und in den verbleibenden 7 Bereichen die USA führt. Europa geht lehr aus.

    US-Wirtschaft

    Die USA erlässt sehr wahrscheinlich 25 Prozent Zölle auf die EU und 20 Prozent auf Waren aus China. Markus Koch zeigt sehr gut das Bild der USA auf, wo Unternehmen vehement vor den hohen Zöllen warnen. Die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe steigen deutlich an und es deutet vieles darauf hin, dass Trump die Wirtschaft zu stark abwürgen könnte. Die Zölle auf Kanada und Mexiko starten sehr wahrscheinlich dann in der nächsten Woche.

    Technik

    AMD kündigt mit der RX 9070 und RX 9070 XT zwei Gaming-Grafikkarten für die neue Generation mit 16 GB VRAM an. Die Leistung ist bis zu 37 Prozent bei Rasterisation und bis zu 53 Prozent in Raytracing schneller als der Quasi-Vorgänger 7900 GRE und kostet dabei (vor Steuern) nur 549 bzw. 599 Dollar und könnte damit in Sachen Preis/Leistung sehr attraktiv sein. Tests werden für nächsten Donnerstag (06. März 2025) erwartet. Mit Produktionskapazitäten von 10 zu 1 soll das größere Modell gemäß Analyst Moores Law is Dead deutlich überwiegen.